7 lokale Orte, die Solarpunk leben

Auch wenn wir Solarpunk meistens in der Zukunft verorten – es gibt auch heute schon viele Orte in Städten und Dörfern, die die Werte und Ideale dieser Bewegung tragen! Vielleicht gibt es welche davon auch bei dir in der Nähe?

1. Flohmärkte

Dinge gebraucht statt neu zu kaufen macht Spaß, spart Ressourcen und ist super für die Umwelt. Und ja, ich weiß: dafür gibt es inzwischen auch Plattformen im Netz. Aber auf Flohmärkten spart ihr euch außerdem Versandkosten, Transport und Verpackungsmüll! Darüber hinaus sind sie auch eine tolle Gelegenheit, mit Nachbar:innen ins Gespräch zu kommen, lokale Bekanntschaften zu machen und Menschen außerhalb der eigenen Bubble kennenzulernen. Flohmärkte lassen sich am besten vor Ort recherchieren.

2. Büchereien

Wenn es Büchereien nicht schon gäbe, müsste man sie erfinden. Die meisten Bücher werden nur ein mal gelesen und stehen dann im Regal – was liegt da näher, als sie zentral zu sammeln und ausleihbar zu machen? Mitgliedschaften in städtischen Bibliotheken sind meistens relativ günstig, und es gibt Ermäßigungen für Menschen mit weniger Geld. Viele Büchereien bieten außerdem lokale Events an, und manche haben inzwischen Abteilungen für Geräte (wie Bohrmaschinen oder Akkuschrauber) oder Pflanzensamen zur Verfügung! https://bibliotheksportal.de/informationen/bibliothekslandschaft/bibliotheksadressen/

Pro-Tipp: Hat deine Bibliothek schon Solarpunk-Romane im Sortiment? Falls nicht: Oft gibts es Möglichkeiten, Vorschläge für Anschaffungen zu machen!

3. Gemeinschaftsgärten

Gemeinschaftsgärten sind grüne Wohlfühloasen mitten in der Stadt. Gartenarbeit ist für viele Menschen entspannend, schafft ein Gefühl für natürliche Prozesse und Zyklen und Verbindung zur Mitwelt – aber nicht alle haben Zugang zu einem eigenen Garten. Die Idee von Gemeinschaftsgärten ist, dass jede:r, der/die Lust hat, dort pflanzen und jäten, gießen und ernten kann! Oft gibt es regelmäßige Termine, zu denen interessierte Menschen eine Einführung in die individuellen Abläufe des Gartens bekommen können. https://urbane-gaerten.de/urbane-gaerten/gaerten-im-ueberblick

4. Repair-Cafés

Fahrräder, Kleidung oder elektronische Geräte – in unserer Konsumgesellschaft werden kaputte Dinge schnell weggeschmissen und neu gekauft. Dabei lassen sich die meisten Sachen mit ein bischen Geschick und Know-How durchaus reparieren und so in der Lebenszeit verlängern! So lernt man nebenbei etwas über Funktionsweise und Innenleben der Gegenstände und wird unabhängiger von kommerziellen Anbieter:innen und Händler:innen. Repair-Cafés stellen dafür die Infrastruktur in Form von Platz und Werkzeug zur Verfügung; an vielen Orten gibt es außerdem regelmäßige Sprechstunden, in denen Freiwillige euch mit Fachwissen unterstützen. https://www.reparatur-initiativen.de/

5. Solawis

In einer Solidarischen Landwirtschaft (Solawi) tragen private Haushalte gemeinsam die Kosten eines landwirtschaftlichen Betriebes, wofür sie im Gegenzug regelmäßig Ernteerträge erhalten. Durch den persönlichen Bezug zueinander (und bei manchen Solawis auch durch regelmäßige Hofeinsätze) entsteht Vertrauen, und gemeinsam schaffen sie die Vision einer nicht-industriellen, markt-unabhängigen Landwirtschaft. Eine Übersicht über Solawis in Deutschland gibt es hier: https://www.solidarische-landwirtschaft.org/solawis-finden/karte/

Und wenn ihr neugierig seid, euch aber gerade noch nicht vorstellen könnt, Mitglied zu werden: Viele Solawis veranstalten regelmäßige Arbeitseinsätze, auf denen bestimmt auch Nicht-Mitglieder herzlich willkommen sind!

6. Umsonstläden

Der Name sagt eigentlich schon alles: In Umsonstläden ist alles umsonst! Was auf den ersten Blick seltsam klingt, ist eine kluge Idee: Menschen können Dinge, die sie nicht mehr brauchen, vor Ort abgeben (an den meisten Orten ist das vor allem Kleidung, manchmal aber auch Bücher, Spiele oder Haushaltsgegenstände); diese kann dann von anderen mitgenommen und weitergenutzt werden. Die Läden werden von Teams von Freiwilligen getragen, die zum Beispiel Klamotten sortieren und die Räume in Schuss halten. So kann man ohne ökologische Probleme öfter mal neue Outfits tragen, und dank des Umsonst-Konzepts werden Menschen mit wenig Geld nicht davon ausgeschlossen. www.alles-und-umsonst.de

7. Makerspaces

Wenn du Spaß am Basteln, Bauen und selber machen hast, bist du in Makerspaces richtig und willkommen. Makerspaces (oder auch FabLabs, Fabrication Laboratories) sind offene Werkstätten, in denen Menschen mit modernen Fertigungsgeräten wie 3D-Druckern, Lasercuttern und CNC-Maschinen experimentieren und Dinge herstellen können (im Artikel zu Walkaway findet ihr einen Abschnitt, warum diese Technologien für viele zentral im Solarpunk sind). Neben dieser physischen Produktion findet man oft auch Software-Begeisterte vor Ort, die zum Beispiel gemeinsam an Open-Source-Projekten arbeiten. Viele sehen sich als Teil einer globalen Maker-Kultur und -Bewegung, teilen ihr Wissen und ihre Fähigkeiten gerne und freuen sich über Mitmacher:innen. www.makerspace.com

Fazit

Alle hier genannten Orte sind für mich Solarpunk, weil sie ökologisch nachhaltig sind, un- oder wenig kommerziell, und darüber hinaus die Gelegenheit bieten, lokale Kontakte zu knüpfen und mit Gleichgesinnten ins Gespräch zu kommen.

Welche davon gibt es in deiner Nähe? Bist du schon mal dagewesen? Fallen dir noch mehr Orte ein?

4 Gedanken zu “7 lokale Orte, die Solarpunk leben

Hinterlasse einen Kommentar