In 20 Jahren könnten deutsche Städte und Dörfer viel menschenfreundlicher sein als heute – und dabei noch toller aussehen! Menschen von Reinventing Society haben sich vorgestellt, was bis dahin passieren könnte – und ihre Ideen auch visuell umgesetzt.

Kannst du dir vorstellen, wie deine Heimatstadt in 20 Jahren aussehen könnte? Vielleicht hast du ein grobes Bild davon im Kopf; vielleicht aber auch gar keins. Vielleicht ist dein Zukunftsbild davon auch eher pessimistisch – angesichts der momentanen Weltlage verständlich. Und gleichzeitig steckt eine tolle, ermutigende Kraft darin, eine Vorstellung vom positiven Potenzial dieser Orte zu entwickeln.
Viele heutige Städte sind tatsächlich eher ungemütliche Orte. Triste Beton-Optik und Werbung dominiert das Straßenbild; die Natur ist weitgehend zurückgedrängt; ein Großteil des Platzes wird dem Autoverkehr eingeräumt, und Radfahrer:innen und Fußgänger:innen müssen sehen, wo sie bleiben. Die Orte, an denen Menschen ohne Konsumzwang verweilen können, werden immer weniger.
Das könnte alles ganz anders sein – wenn wir uns entscheiden, es zu ändern. Der Verein Reinventing Society hat mit „Zukunftsbilder 2045 – Eine Reise in die Welt von morgen“ ein Buch herausgegeben, das diese Zukunft erlebbar werden lässt – und den Prozess sichtbar macht, der dahin geführt haben könnte.
Die große Transformation
Das Buch ist aus der Sicht der Reporterin Liliana Morgenthau geschrieben, die die letzten 20 Jahre in Lateinamerika verbracht hat – und deswegen viele Elemente des Wandels in Europa gar nicht so genau mitbekommen hat. Liliana reist dazu 2045 durch Städte in Deutschland, Österreich und der Schweiz und interviewt Menschen, die den Transformationsprozess mitgestaltet haben. Zusammen mit ihr darf die Leserin staunen, was sich im Bildungssystem, Städtebau, in der Ernährung, der Kultur und in der Wirtschaft alles geändert hat – und welchen Einfluss das auf die Stadtbilder hatte.
Großflächige Fotos zeigen nämlich an allen Orten ihrer Reportage, wie es dort heute aussieht. Die Städte sind begrünt und lebenswert; Radverkehr und ÖPNV dominieren die Straßenbilder. Überall sieht man Elemente der Energiewende, mit deren Hilfe die Gesellschaft den fossilen Energien den Rücken zugekehrt hat.
Reale Orte – utopisiert
Am wirkungsvollsten war das für mich tatsächlich in den Städten, die ich persönlich kenne – denn hier verbinden sich die Zukunftsbilder mit den eigenen Bildern im Kopf, und die Verbesserungen und Verschönerungen im Stadtbild wirken dadurch sehr greifbar und machbar. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Grafiken für lokale Aktivist:innen sehr wertvoll sein können!
Die meisten dieser Bilder (und inzwischen auch viele darüber hinaus) sind auch in einer Online-Sammlung von Reinventing Society verfügbar und stehen unter Creative-Commons-Lizenzen – können also unter den jeweiligen Regeln frei weiterverwendet werden. Eine tolle Schatzkiste zum Stöbern!











