Bilder einer Solarpunk-Transformation

Utopische Bilder sind toll, aber sie bergen die Gefahr, dass Solarpunk als naiv und weltfremd abgestempelt wird. Aus diesem Grund mag ich Kunst, die auch den Wandel dorthin darstellt. Der ist zwar notwendig, aber nicht immer einfach für alle Leute und ruft auch jetzt schon viel Gegenwehr hervor.

Angeeignete Infrastruktur

Fossile Infrastruktur ist markant – sie besteht oft aus mächtigen Maschinen und Gebäudekomplexen, die die Natur um sie herum dominieren. Man sieht ihnen förmlich an, wie sie der Welt Energie abringen.

Aus diesem Grund mag ich Bilder, in denen gerade diese Infrastruktur wieder mehr in natürliche Kreisläufe eingebettet und für neue, friedlichere Zwecke genutzt wird. Sie stehen symbolisch für die Jahrhundertaufgabe, das fossile Energiesystem zurückzudrängen, innerhalb der planetaren Grenzen zu wirtschaften und trotzdem die Energiebedürfnisse der Menschen zu befriedigen. Dieses Bild von ALXD und dem italienischen Kollektiv Commando Jugendstil ist ein schönes Beispiel dafür:

So ähnlich sieht es auch mit Militär-Infrastruktur aus. Nicht alle Solarpunk-Zukünfte werden immer komplett friedlich sein; aber die heutigen verschwenderischen und CO₂-intensiven Gerätschaften gehören irgendwann hoffentlich der Vergangenheit an. Flugzeugträger könnten also zum Beispiel zu schwimmenden Gärten umfunktioniert werden wie auf diesem Bild:

Neue Aufgaben

Ein neues Gesellschaftssystem erfordert auch neue Berufe. In der Vergangenheit gab es immer wieder Umbruchphasen wie die Industrialisierung, nach denen einige Berufe weniger gebraucht wurden und Menschen sich umorientieren müssen. Das ist für viele schwierig und oft mit Sinn- und Identitätskrisen verbunden.

Deshalb ist es umso wichtiger, diesen Prozess gut zu begleiten und Unterstützung anzubieten. Hier die komplette Version des Titelbilds, das diesen Unterstützungsprozess toll metaphorisch in Szene setzt:

Ein anderes Beispiel für diese Art von Umbrüchen ist diese fiktiv-futuristisch-fiktive Forbes-Liste der besten Jobs. Niemand weiß, wie Arbeitsplätze 2030 aussehen werden, und welche davon gefragt und angesehen sind – aber wenn welche von diesen dabei sind, gehen manche Dinge jedenfalls in die richtige Richtung!

Ambivalenzen

Und zuletzt mag ich Bilder, die komplexe Gefühlslagen über die Zukunft vermitteln. Dieses hier zeigt ein malerisches, überschwemmtes Dorf. Die Häuser stehen auf Stelzen, Menschen müssen Boote nutzen, um sich zwischen ihnen zu bewegen. Die Verkehrsschilder verdeutlichen, dass das nicht immer der Fall war.

Die Bewohner:innen haben sich der Situation angepasst, Stege gebaut und das Beste aus der neuen Situation gemacht; und die begrünten Dächer und die bunten Fischschwärme sehen tatsächlich toll aus. Aber durch die Überflutung ist auch jede Menge Infrastruktur verloren gegangen und nutzlos geworden; und auf Bootsverkehr angewiesen zu sein, ist vermutlich auch umständlich und mühsam.

Flooded City by Jessica Woulfe

Kennst du noch weitere Beispiele von Kunst, die Transformationsprozesse abbildet?

Oder fallen dir Aspekte ein, für die eine Visualisierung gut und hilfreich wäre?

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